Ultrafeinstaubbelastung im Flughafenumfeld reduzieren

Ultrafeinstaub stellt einen wesentlichen Bestandteil von Flugabgasen dar. Da an Flughäfen und in deren Nahbereich sehr große Mengen Kerosin verbrannt werden, stellen sie Ultrafeinstaubhotspots dar.

Die Partikel verteilen sich großflächig im näheren und weiteren Flughafenumfeld und betreffen damit große Personengruppen.

Es zeichnet sich ab, dass Ultrafeinstaub für die menschliche Gesundheit mindestens ebenso schädlich ist, wie der gröbere Feinstaub PM2,5, der aus gutem Grund mit einem Grenzwert belegt ist. Für Ultrafeinstaub gibt es dagegen noch keinen Grenzwert und damit keine verpflichtenden Messungen, ganz zu schweigen von einem Minimierungsgebot.

Ultrafeinstaub an Flughäfen, aber auch an stark befahrenen Straßen, ist ein Thema, das erstens in aller Deutlichkeit benannt und zweitens dringend aktiv angegangen werden muss. Derzeit wird  die öffentliche Debatte zwar durch das unrühmliche Agieren der Bundesregierung um zu hohe Stickoxidbelastungen beherrscht. Erst kürzlich hat aber in Zusammenhang damit Barbara Hoffmann, eine der führenden Umweltepidemiologinnen Deutschlands, eine intensivere Befassung mit Feinstäuben dringend eingefordert. Denn die vorliegenden Feinstaubbelastungen seien noch gefährlicher als die hohen Stickoxidwerte. Frau Hoffmann fordert vor allem auch geeignete Ultrafeinstaubmessungen.

Es kann nicht angehen, dass die Flughafengesellschaften den Leuten bis heute regelmäßig mitteilen, die Luft, die sie atmen, sei völlig in Ordnung, wohl wissend, dass man das, worauf es ankommt, überhaupt nicht gemessen hat.

Das Problem unter dem Deckel zu halten, weil man im Augenblick keine technischen Lösungen bei der Hand hat, ist nicht legitim. Die Bundesregierung muss darauf hinwirken, dass Ultrafeinstaub im Umfeld großer Flughäfen endlich gemessen wird. Im Sinne des Vorsorgeprinzips muss schon jetzt auf eine Reduzierung des Ultrafeinstaub-Ausstoßes hingewirkt werden. Denn Grenzwerte für Ultrafeinstaub in der Atemluft lassen noch auf sich warten.

Der Dieselskandal hat uns gelehrt, dass die Dinge nur durch den Druck einer breiten Öffentlichkeit ins Rollen kommen. Deshalb müssen die Karten auf den Tisch und die Leute informiert werden. Anstatt das Thema offensiv anzugehen, steht die Bundesregierung aber wieder einmal auf der Bremse.

Hier finden Sie die Antwort der Bundesregierung auf meine  Anfrage „Ultrafeinstaubbelastung im Flughafenumfeld“.

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